[studierende.aub] - 17. Nov 2024, 20:47
Führung durch die Bibliothek des Bayerischen Nationalmuseums in München
Am 13.11.2024 brach der Kurs 23/26 gesammelt vom Fachbereich zum Bayerischen Nationalmuseum auf, um dort die Bibliothek zu besichtigen. Schon das Museumsgebäude in der Prinzregentenstraße ist beeindruckend, genau wie die Bibliothek – die jeder nach Anmeldung besuchen kann!
Der schöne Lesesaal wurde im Jahr 1900, als das Museum neu gebaut wurde, von vornherein als solcher eingeplant. Nachdem wir angekommen sind, hat Frau Moselage, die Leiterin, uns etwas über die Bibliothek erzählt. Später wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt: einer hat Frau Moselage einige Highlights aus dem Altbestand gezeigt, die andere Gruppe durfte sich solange eigenständig die Bibliothek ansehen, danach wurde getauscht.
Der Bestand der Bibliothek umfasst in etwa 100.000 Printmedien, davon sind circa 75% in den verschiedenen Magazinen untergebracht. Diese sind über das gesamte Museumsgebäude verteilt und befinden sich größtenteils bei den Lagerflächen für die Exponate des Museums. Die Bücher im Lesesaal sind nach Fachgruppen aufgestellt und innerhalb dieser nach der Regensburger Verbundklassifikation.
Die Bibliothek sammelt ergänzend zum Bestand des Museums und hat deshalb hauptsächlich Bestand in den Bereichen Kunst- und Kulturgeschichte vom Mittelalter bis zum Jugendstil, Bayerische Landesgeschichte, Volkskunde und Literatur zur Krippensammlung, für die das Museum weithin bekannt ist. Außerdem hat die Bibliothek ca. 200 laufende Zeitschriftenabonnements laufen. E-Medien werden den Nutzenden kaum angeboten: Da die Bibliothek kein eigenes Lokalsystem besitzt und sowohl Titel- als auch Lokaldaten in Aleph katalogisiert, existiert keine Infrastruktur zum Lizenzieren und Anbieten von E-Medien. Zugriff auf Medien, die im BVB Open Access verfügbar sind, besteht allerdings. Auch Digitalisate von Altbestand kann die Bibliothek nur in sehr begrenztem Rahmen anbieten.
Da online nicht angezeigt werden kann, ob ein Buch aktuell ausgeliehen ist, wird hier mit Stellvertretern gearbeitet, die in Vertretung des Buches ins Regal gestellt werden. So haben intern Forschende die Möglichkeit, selbstständig Bücher auszuleihen, auch ohne, dass ein Bibliothekar oder eine Bibliothekarin anwesend sein muss. Und obwohl die Bibliothek eine Präsenzbibliothek ist, haben die Referenten des Museums die Möglichkeit, Bücher in ihr Büro auszuleihen, auch ohne festgeschriebene Leihfrist.
Ihre Medien bekommt die Bibliothek über verschiedenste Wege. Einer davon ist natürlich der Kauf, dieser Weg ist allerdings vor allem bei den 200 laufenden Zeitschriften relevant. Es findet allerdings auch ein reger Tausch zwischen dieser und anderen Spezial- und Museumsbibliotheken statt, bei dem die Bibliothek des Bayerischen Nationalmuseums Publikationen des Museums zum Tausch anbietet. Weitere Möglichkeiten, wie Bücher in den Bestand der Bibliothek kommen, sind Belegexemplare von Publikationen über das Museum oder seine Exponate, Mitgliedschaften in Vereinen, von denen die Bibliothek Jahrbücher erhält und Schenkungen von Sammlern.
Mittlerweile ist die Literatur ab 1850 im Gateway Bayern nachgewiesen, ältere Bücher sind allerdings noch immer in handschriftlichen Bandkatalogen und Zettelkatalogen verzeichnet. Die Bandkataloge werden allerdings heute hauptsächlich intern verwendet, also von Bibliothekaren und gegebenenfalls von Forschenden des Museums.
Frau Moselage hat uns aus verschiedenen Jahrhunderten je ein Highlight aus dem Altbestand ausgesucht, in die wir nach Ende der offiziellen Führung auch allein hineinspitzen konnten.
Unser Maskottchen hat uns natürlich auch wieder begleitet und die Bibliothek auch sehr interessiert betrachtet!
Kurs 23/26
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Bildquellen: Eigene Aufnahmen