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Verbotene Bücher, Schätze am Marienplatz und Hinterhofpoesie
Nachdem wir den aubib-Adventskalender bestückt und uns genügend über „Librariancore“ amüsiert hatten, war der Kurs 22/25 mit Projekten, Prüfungsvorbereitung und Hausarbeiten ziemlich ausgelastet, sodass keine Gehirnkapazität mehr für neue Blogbeiträge übrig blieb. Das wird jetzt nachgeholt. Obwohl wir mit Schneechaos und mehreren Bahnstreiks zu kämpfen hatten, haben wir es im Wintersemester trotz aller Hürden geschafft, drei Exkursionen zu machen.
Literaturhaus München
Gleich zu Beginn des Jahres 2024 durften wir gemeinsam mit Frau Bruckmeier die Ausstellung im Literaturhaus in München zum Thema „Verbotene Literatur“ besuchen. Wir bekamen eine kleine und sehr informative Führung und hatten danach noch genügend Zeit, in Ruhe durch die Gänge zu streifen, die sich mit den Themen Moral, Religion und Politik als Verbotsgrund befasst haben. Es wurde gestaunt, verwirrt der Kopf geschüttelt und jede und jeder von uns hat nun neue (verbotene) Bücher auf der nie enden wollenden Leseliste.
Juristische Bibliothek im Neuen Rathaus
Wer den Marienplatz einmal fast leer erleben und die Ruhe vor dem Touristensturm genießen möchte, der sollte sich um 8 Uhr am Fischbrunnen einfinden. Das haben wir auch gemacht, wurden dort allerdings für eine Führung durch die Juristische Bibliothek im Neuen Rathaus abgeholt. Allein der Weg zur Bibliothek lohnte sich schon, denn das Bauwerk ist hochgradig beeindruckend, doch ohne Guide hätten wir uns sicher verlaufen. In der Bibliothek angekommen staunten wir über die hohen Decken, Wendeltreppen und Holzregale. Es wurden Kindheitserinnerungen wach (Hallo Bibi Blocksberg!) und fleißig Fragen gestellt. Ich wage zu bezweifeln, dass sich Menschen aus unserem Kurs von ganzem Herzen für Jura begeistern, aber der vibe der Juristischen Bibliothek hat uns alle mitgerissen.
Lyrikkabinett
Eine Bibliothek der etwas anderen Art befindet sich in einem Hinterhof in der Nähe der LMU. Bis auf ein oder zwei Ausnahmen hätten wir nicht gedacht, dass uns die Beschäftigung mit Gedichten so viel Spaß machen kann, doch wir wurden eines Besseren belehrt. Zwischen Lyrikbänden sitzend und über die Architektur staunend, haben wir über Gedichten auf Fußbällen, Boxsäcken, in künstlerischen Schachteln und in Bleibüchern gebrütet. Es wurde Schiller auf Kaffeefiltern gelesen, witzige Zeitschriften und winzige Büchlein durchgeblättert und wir wurden sehr gut unterhalten. Eine Bibliothek mehr, die auf die „Da möchte ich mal Praktikum machen“-Liste kommt.
An dieser Stelle noch mal vielen lieben Dank an all die Personen, die uns durch Ausstellung und Bibliotheken geführt haben und sich die Zeit genommen haben, unsere Fragen zu beantworten und unsere Begeisterung für Literatur (und deren Aufbewahrung) weiter zu schüren. Wir sind schon gespannt, was die kommenden Monate bringen werden ;)
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